Wenn dein Local-Sport teuer wird

Für einen Surfer gibt es wohl kaum etwas Schöneres als am Morgen noch vor dem Sonnenaufgang schnell das Brett zu schnappen und eine kleine Morgensession zu starten. Andere fahren nach der Arbeit auf dem Weg nach Hause noch schnell an einen Spot, um die Gedanken der stressigen Arbeit los zu werden.

Für einige Realität, für manche ein Traum – doch all dies wäre für kaum jemanden möglich, wenn genau diese Spots privatisiert werden würden. Noch schlimmer wäre es nur, wenn man die beste Welle der Gegend zu einer „Pay ‘n‘ Surf“-Welle machen würde.

Für die Bewohner der Insel Thamburudhoo auf den Malediven wäre das beinahe zur Realität geworden. Ein kleiner Surf am Tag hätte dann gleich zwischen 500 und 1.000 € pro Person kosten können. Hier hätten die legendären Wellen „Honke’s“ und „Sultans“ privatisiert werden sollen und wären damit für die meisten unter uns unerreichbar gewesen. Eine solche gekaufte Welle hätte die lokale Surf-Industrie geschädigt und die Locals hätten ein Stück ihrer Heimat verloren. Eine der schönsten Inseln der Malediven wäre beinahe ein verlorenes Paradies gewesen.

Quelle: surfersmag.mpora.de

Würde man etwas ähnliches in Europa vollziehen und die wenigen sehr guten Spots privatisieren, nur damit eine kleine Gruppe von Menschen mit dem Freizeitvergnügen einiger Weniger Profit machen können, würde die doch noch junge Surfszene um Jahre zurückwerfen. Gerade die Locals würden darunter leiden – und wir genauso! Schließlich haben wir gar keine Welle vor der Haustüre und reisen immer auf der Suche nach der nächsten Welle durch die Welt. Das allein ist schon teuer genug, stellt euch mal vor, ihr müsstet zusätzlich auch noch für jeden Ritt bezahlen! Aus dem halbjährlichen Surfurlaub würde dann ganz schnell ein einziger alle zwei Jahre (eine traurige Vorstellung).
Für die Inselbewohner von Thamburudhoo heißt es erst einmal aufatmen, denn dank den
Bemühungen der „Maldivian Surfing Association“ und einigen Reiseveranstaltern, die hohen Druck auf die Regierung ausgeübt hatten, wurde eine offizielles Gesetz zum Schutze der Surfer und Schwimmer erlassen. Die Locals in Thamburudhoo dürfen sich also weiterhin auf den Wellen von „Honkey’s“ und „Sultans“ austoben – hoffen wir, dass das so bleibt.