Ohne Finnen Big Waves surfen

McNamara, Kelly Slater oder Jamie D. O’Brian – diese Namen stehen für ganz besondere Surfskills und eine unglaubliche Beherrschung des Elements Wasser. Kaum Jemand kann mit seinem Brett so viel anfangen wie diese drei. Und noch weniger Sufer haben gar den Mut, Big Waves zu surfen, die 20 Meter oder höher sind.

Auch wenn sich diese Wellen mit ihrer Größe und Massivität in unser Gehirn brennen, Die allermeisten Big Wave-Surfer eins gemeinsam: Sie surfen eine sogenannte „Gun“ – ein langes, schmales Brett mit einem 3er-Finnen-Set. Das hat den Grund, dass es mit einem solchen Board einfacher ist, bei hoher Geschwindigkeit die Balance zu halten, weil die Unebenheiten des Wassers besser ausgeglichen werden können. So kann das Risiko eines teilweise sogar lebensgefährlichen Sturzes vermindert werden. Eigentlich geht es aber auch mit einem ganz anderen Board. Das bewies zuletzt der Skimboarder Brad Domke, als er sich in Puerto Escondido, Mexico im Juli mit seinem Skimboard – das eigentlich nichts weiter ist, als ein optimiertes Holzbrett – aufmachte, die größten Wellen Mexicos zu reiten. Brad Domke schaffte es, eine knapp 20 Meter hohe Welle zu surfen und das mit seinem Skimboard. Total verrückt! Doch die Welt sah fasziniert zu, wie Brad Domke auf der dünnen Holzplanke die Welle hinab fuhr. Das hätte kein Slater und kein McNamara besser hinbekommen.  Wie kann das überhaupt funktionieren – so ganz ohne Finnen? Wir wissen es nicht und können trotzdem nicht aufhören, den Megaritt von Domke anzusehen.

Brad Domke auf seinem Skimboard

Wen jetzt die Lust gepackt hat, es Brad Domke nachzumachen und mit einem dünnen Holzbrett die Meere unsicher machen will, muss sich lediglich ein Skimboard kaufen. Für gerade mal 70€ kann man stolzer Besitzer eines solchen „finnless“ Boards werden. Am besten fängt man damit an Land an und nützt die auslaufende Brandung der Wellen am Strand. Hierbei wartet man, bis die Welle auf dem Sand ausläuft, nimmt Anlauf und rennt so schnell wie möglich am Wasser entlang. Dann wirft man das Skimboard auf den dünnen Wasserfilm auf dem Sand und springt darauf. Indem man eine Hand ins Wasser streckt, kann man, mit etwas Übung, Drehungen einleiten. Wenn man dann schon zu den etwas Fortgeschritteneren zählt, kann man das Ganze auch auf dem offenen Meer machen. Hierbei versucht man, größere Wellen, die in Strandnähe brechen, anzufahren und mit einem schnellen Turn die Welle entlang zu surfen. Mit ein bisschen Übung entwickelt sich einer von euch ja vielleicht zum nächsten Brad Domke :)